Nicht in Seattle

Reisen, Leben und der tägliche Wahnsinn – ein privater Blog

Mit einfachen Mitteln Cholera bekämpfen

Kategorien:

Nach dem Hurrikan »Matthew« gab es auf Haiti bereits 13 Todesopfer durch die Cholera; und es werden vermutlich noch weitere folgen. Tragisch, dass diese Krankheit immer noch so tödlich ist, obwohl sie seit 200 Jahren bekannt ist. Was kann man dagegen tun?

Eine Infektion mit dem Bakterium Vibrio cholerae geschieht meist durch mit Fäkalien verunreinigte Lebensmittel oder Trinkwasser, aber auch durch Übertragung von Mensch zu Mensch. Bei Ausbruch der Krankheit folgt Brechdurchfall und weitere unschöne Dinge. Der Tod kann innerhalb weniger Stunden eintreten, Ursache ist Flüssigkeits-, Salz und Zuckermangel.

Nehmen wir mal an, wir befinden uns plötzlich in einer Situation, in der keine saubere Trinkwasserversorgung mehr gegeben ist, sei es in einem Katastrophenfall oder in einem Cholera-gefährdeten Gebiet. Wie kann man sich mit einfachen Mitteln vor Cholera schützen? Nun, oberste Priorität hat die Reinigung des Trinkwassers. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten:

  1. Das Wasser mehrere Minuten abkochen. Da dafür Feuer und Gefäß benötigt werden, scheidet diese Möglichkeit eventuell aus.
  2. Einen Wasserfilter benutzen. Ein professioneller Wasserfilter ist vermutlich nicht jederzeit zur Hand.
  3. Es geht auch einfacher: Forscher in Bangladesh haben herausgefunden, dass ein mehrfach gefalteter Sari (indisches Kleidungsstück für Frauen) eine etwas bessere Filterwirkung hat als Nylon. Neuansteckungen wurden so auf 48% reduziert.
  4. Wenn man gerade keinen Sari dabei hat, geht es aber noch einfacher, und zwar mit der SODIS-Methode (Solar Water Disinfection). Das Wasser wird in transparente Gefäße gefüllt, seien es Plastikbeutel, Glas- oder PET-Flaschen. Legt man diese für sechs Stunden in die Sonne, sorgt die UV-A-Strahlung dafür, dass Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Parasiten abgetötet werden. Das funktioniert sogar bei kälteren Temperaturen. Klingt verrückt, ist aber tatsächlich kein Hokuspokus. Diese Methode wird von WHO, UNICEF und Rotem Kreuz empfohlen. Immerhin ein Vorteil unserer vermüllten Welt: Eine Plastikflasche wird man nicht lange suchen müssen.

Quellen: Wikipedia, GesundheitXXL, SODIS

Schreibe einen Kommentar

Kommentare werden moderiert, bitte bleib also nett und freundlich. Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Einfache HTML-Tags sind erlaubt.